Schröpfen und Gua Sha

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Schröpfen - Ba Guan und Gua Sha


Schröpfen (chinesisch 拔罐法, Pinyin: báguànfǎ)

Beim Schröpfen werden traditionell Glaskugeln auf die Haut der Patienten aufgesetzt, in denen durch eine Flamme ein Unterdruck erzeugt wurde. Dadurch wird die Haut, Unterhautgewebe, Bindegewebe und Muskeln leicht in das Glas hineingezogen. Dies kann eine Lockerung von Verkrampfungen bewirken, die Durchblutung wird angeregt und Schlacken aus dem Gewebe abtransportiert.

Beim Schröpfen werden auch Stellen behandelt, die mit ferner gelegenen inneren Organen oder Körperabschnitten in einem reflektorischen Zusammenhang stehen. Deshalb findet man auch bei einer Unter- oder Überfunktion des jeweiligen Organs Veränderungen wie Einbuchtungen,  Erhöhungen als Ausdruck einer Unter- oder Überversorgung an Blut und Gewebeflüssigkeiten. Diese Veränderungen sind oft sichtbar oder auch tastbar.

Man versucht, hier durch das Schröpfen regulierend einzugreifen:

  • blutig, um das gestaute Gebiet zu entlasten,
  • unblutig, um eine vermehrte Durchblutung hervor zu rufen.

Meist finden wir diese Veränderungen am Rücken im Bereich des Blasenmeridians, bei den Zustimmungspunkten (Shu-Punkte) der inneren Organe. In der TCM haben Veränderungen und Schmerzen in den Shu-Punkten diagnostische Bedeutung, wie sie auch auf die westliche Anschauung zu übertragen sind.


Wogegen hilft die Behandlung mit Ba Guan?

Diese Behandlung ist wirkungsvoll bei Verspannungen, Myogelosen, Neuralgien, bei rheumatischen Erkrankungen, Erkältungskrankheiten, bei Erschöpfung und Müdigkeit, aber auch zur Regulation von inneren Störungen.




Gua Sha(chinesisch 刮痧, Pinyin: guāshā)

Gut Sha setzt sich zusammen aus gua (刮, "schaben") und sha (痧, "akute Krankheit" wie  Sonnenstich oder Cholera). Gua Sha ist eine volksheilkundliche Behandlung, die teilweise auch von Anwendern der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet wird.  Bei dieser Methode wird mit einer abgerundeten Kante eines Porzellanlöffels, einer Münze mehrmals über einen Bereich der Haut geschabt, bis eine deutliche Verfärbung und Blutungen unter der Haut auftreten.

Gua Sha besteht aus wiederholtem Schaben auf eingeölter Haut mit einer abgerundeten Kante. Üblicherweise wird ein chinesischer Porzellansuppenlöffel, eine abgenutzte Münze, abgerundete Tierhörner oder Jade verwendet. Die abgerundete Kante wird auf die eingeölte Haut gedrückt und entlang der Muskeln oder der Meridiane in ca. 10 bis 15 cm langen Zügen bewegt. Dieses Verfahren verursacht eine verstärkte Durchblutung (Sha) in der Haut. Es dauert normalerweise 2 bis 4 Tage, bis diese wieder verschwinden. Je stärker die „Blutstase“ (im Sinne der chinesischen Medizin) ist, desto stärker verfärbt sich die Haut. Typischerweise verspüren Patienten sofort eine Erleichterung und Veränderung.


Wogegen hilft die Behandlung mit Gua Sha?

Die Indikationen für Gua Sha decken sich mit denen des Schröpfens.

Während die Bewegung von Flüssigkeiten und Blut wohl ein wenig mehr die Oberhand haben, so ist das Gua Sha etwas stärker in der Öffnung der Körperoberfläche/Poren um sich von krankheitsverursachende Störungen zu entlasten.




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